Das internationale Symposium DRAMAQUEEN. Neues Theater von Frauen aus Mittel- und Osteuropa (6. – 8. Mai 2010) diskutiert und bilanziert die Funktionen von Theater und seinen Akteurinnen in Transformationsländern nach 1989. Die Topografie der zeitgenössischen mittel- und osteuropäischen Theaterkultur könnte vielfältiger nicht sein und lässt nichts von den Klischees eines einheitlichen „Ostblocks“ übrig. Zwanzig Jahre nach der Wende treten heute zahlreiche junge Autorinnen in Erscheinung, die einen bedeutenden Einfluss auf das europäische Drama ausüben. In ihren Werken zeigen sie in drastischen Bildern die ungeschminkte Realität deformierter Gesellschaften, ihren moralischen Verfall und den sinnentleerten und gleichsam entfesselten Konsum. Die Bühne wird zum Medium, das innere Unruhe und Aggression in Kreativität umwandelt und eine „Sprache der Straße“ spricht. Dieses Phänomen einer neuen Theaterästhetik mit all seinen Untergründen leuchtet das dreitägige Symposium DRAMAQUEEN aus und reflektiert über die Rolle des Theaters als ein Gedächtnisspeicher. In den thematischen Panels Generation Dramaqueen – Die Bühne im Rampenlicht – Ästhetik der Sprache – Gedächtnisspeicher Theater – Provokationen – Kreuzungen sowie in Vorträgen, Diskussionen und szenischen Lesungen zoomt es den Blick auf junge Dramatikerinnen aus Mittel- und Osteuropa, bringt sie zusammen mit Theaterexpertinnen aus dem deutschsprachigen Raum und zeigt Perspektiven einer gemeinsamen und Grenzen überschreitenden Theaterarbeit auf.
Das Projekt wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Robert Bosch Stiftung, in Kooperation mit den Sophiensaelen, dem Literarischen Colloquium Berlin und dem Literaturbüro Freiburg.
Idee und Durchführung: Katarina Tojić, Kateryna Stetsevych und Stefanie Stegmann